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…denn der erste Abschied naht unaufhaltsam

Das war er nun, unser letzter Urlaub mit dem Hasenmobil. Drei, für kroatische Verhältnisse recht verregnete Wochen haben wir miteinander verbracht. Eine gewisse Wehmut begleitet mich, während ich diese Zeilen schreibe und bei dem Gedanken daran wie viele schöne Stunden und Momente wir im Hasenmobil verbracht haben.

20.000 km durch verschiedene Ecken Deutschlands, nach Polen und über Österreich nach Italien sowie Kroatien hat es uns geführt. Bescherte uns zahlreiche Eindrücke, Erlebnisse, Stunden der Fülle von guten Gesprächen, Naturnähe und inniger Zweisamkeit.

Da drängte sich mir die Frage auf: “Wollen wir das aufgeben? Für das unbekannte Neue?“ Unser gutes treues Hasenmobil verkaufen?“

 

Es ist ein Gefühl sich auf einem Scheideweg zu befinden, wie auf dem Trennstreifen, der Mitte einer Landstraße zu stehen….

Wohin sollen wir unseren Weg bahnen? Laufen wir zurück, dahin wo wir gerade herkommen? Oder wagen wir eine neue Richtung zu beschreiten? Ins Unbekannte? Welches da voller Verheißungen vor uns liegt. Im Ungewissen was uns erwartet und gesät mit Spannung, reichen Erfahrungen und Enttäuschungen?

Was sollten wir tun? Im trüben Schein der Laterne stehe ich da auf der Straße. Um mich herum höre ich nur das Zirpen der Grillen und entfernt das Rauschen des Meeres. Niemand da, der mir eine Antwort zuflüstert was DAS Richtige sein wird und mir damit diese Entscheidung abnimmt….

Ja so langsam wir es ernst. Laufen wir zurück und hopsen auf das gemütliche Komfortzonen – Sofa, auf dem wir uns so vertraut und sicher fühlen oder wagen wir den Weg in ein neues Leben, einen neuen Lebensabschnitt? Mit allen daraus hervorgehenden Konsequenzen? Es hatte ja auch niemand behauptet, dass es einfach wird. Warum auch? Muss es ja auch gar nicht. Aber so langsam wurde mir bewusst, dass nun die ersten Dinge unserer Planungen in die Tat umgesetzt werden mussten.

 

Aber umso länger wir darüber nachdenken, uns mit der Thematik und damit auch mit uns selbst und unserem Leben auseinander setzen, umso überzeugter sind wir davon den für uns richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Noch nie waren wir so nah dran endlich unsere Träume zu konkretisieren und sie schrittweise in die Tat um zu setzten. Schon lange haben wir uns nicht mehr so klar und lebendig gefühlt.

 

Nur das uns dabei der Abschied vom Hasenmobil so schwer fallen würde hatten wir definitiv unterschätzt. Vermutlich ist dies all den guten Erinnerungen und Momenten geschuldet, die wir damit verbinden, weniger dem Besitz als solches.

Ja und nicht zuletzt dem Zustand, dass wir noch kein passendes Gefährt für unser Projekt, unsere große Reise gefunden haben. Die Aussicht auf die kommende unmobile Zeit während des Ausbaus des „Was auch immer“ ist wahrscheinlich sogar der ausschlaggebende Punkt, der uns zu unserem schleichenden Unbehagen veranlasst, nicht der Zweifel an der Sache als solches. Der Gedanke daran etwa die nächsten zwei Jahre mehr oder weniger am selben Ort fest zu sitzen lässt uns schaudern.

 

Jedoch wird dies wohl der Preis sein den wir, mal abgesehen von den Investitionen, aufbringen müssen. Man muss eben Opfer bringen für ein solches Projekt. Viel Reisezeit bleibt während der Bauphase sowieso nicht über.

Uns ist bewusst, dass wir viel Zeit brauchen, noch mehr Arbeit investieren müssen und nicht davon ausgehen können DIE OMMELNÖNNE so wie sie wir wollen irgendwo finden werden. Es sei denn wir gehen viele und große Kompromisse in Bezug auf die Innenraumgestaltung ein. Wir wollen solide bauen und nicht nach einem halben Jahr wieder alles auseinander pflücken, weil es doch unten drunter zu sehr rostet und schimmelt. Da sind zwei Jahre nach Erfahrungsberichten anderer Selbstausbauer wohl ein realistischer Zeitraum für einen Komplett Neu-/Ausbau, wenn man nur die Abende und Wochenenden zum Werkeln hat.

Dazu kommt dass es 911er mit mittleren Radstand (darauf haben wir uns gerade eingeschossen und uns auf dem Willys-Treffen schöne Ausbauten anderer Besucher angeschaut) in einem vernünftigen Zustand derzeit bzw. nicht mehr wie Sand am Meer gibt.

 

Wir sind absolut bereit Opfer zu bringen welche Entbehrungen nach sich ziehen. Allerdings können wir eine gewisse Missmut bei der Aussicht uns auf unbestimmte Zeit in einen räumlichen Käfig zu begeben, ausgerechnet am Rande des überfüllten Ruhrgebietes nicht abstreiten.

Die Zeiten, wo Ballungszentren in denen sich die Großstädte wie Perlen an einer Kette aneinanderreihen, wo regelmäßig Verkehrsinfarkte stattfinden und Menschen zusammengepfercht wie Legehennen aufeinander hocken irgendeine Faszination auf uns ausgeübt haben, sind ein für alle Male vorüber.

Unna an sich ist zwar eher provinziell und sicher keine Großstadt. Aber insgesamt ist es uns hier einfach zu dicht am Pott, zu viel Beton und zu wenig Natur (insbesondere Wald) als dass wir uns längerfristig wohlfühlen könnten.

Aber da müssen wir jetzt eben durch. Es ist ja zum Glück auch nur eine weitere Stufe welche uns zum nächsten Schritt führt.

 

Deswegen jetzt den Rückwärtsgang einlegen und vielleicht sogar alles so lassen, damit wir das Hasenmobil behalten können?

“Ich hoffe das tut uns nicht mal irgendwann leid, dass wir das gute Hasenmobil verkauft haben“ hatte Tobi neulich noch gesagt…..

Will ich nicht hoffen, aber noch weniger will ich jetzt zurück auf Null, wieder zurück in den Bau krabbeln und da hocken und warten bis uns irgendwann vielleicht auch so das große Los vor die Füße fällt …. oder eben auch nicht und dann sind wir alt und dann sterben wir einfach ohne unseren Traum gelebt zu haben. Dann existieren wir im lähmenden Alltagstrott weiter vor uns hin. In unserem selbst erschaffenen Gefängnis. Gebaut aus Zweifeln und Unsicherheit. Als Bauleiter fungierte dabei der schlechteste aller Berater: die Angst. Genau genommen sind wir dann auch vorher schon (innerlich) tot.

Das Zitat von Dr. Norman Cousins bezeichnet es hier besonders treffend:

 

„Die große Tragödie des Lebens ist nicht der Tod, die größte Tragödie des Lebens ist, was wir in uns haben sterben lassen, während wir noch leben.“

 

Nein, diese Variante steht nicht zur Debatte. Soweit soll und wird es nicht kommen.

Das Wissen um diese Tatsache gibt uns immer wieder neuen Mut und Zuversicht.

Ängste und Zweifel sind bei einer solchen Sache ein ganz natürlicher Bestandteil des Prozesses und werden uns in der kommenden Zeit sicher häufiger heimsuchen. Wir dürfen uns nur nicht davon aus der Bahn werfen lassen. Im Gegenteil. Wir werden daran wachsen.

 

Aber was nun tun? Augen zu und durch? Eine Zwischenlösung schaffen? Das Hasenmobil behalten bis das neue Gefährt fahrttauglich ist, fällt aus finanziellen Gründen leider aus. Aber so ein LKW-komplett Ausbau ist einfach auch Sauviel-Arbeit….

Tja was tun??? Vielleicht doch was „Kleineres“, handlicheres? Gibt gerade eh keine 911er. Der Markt ist komplett leer….

 

Und wenn doch mal was angeboten wird dann ist es entweder zu wohnmobilig oder überschattet von astronomischen Preisvorstellungen seitens der Verkäufer oder es handelt sich gar um völlig marode Gammelgurken, welche auch eine Kernsanierung nicht mehr retten kann. Es ist schon unglaublich und von amüsant bis unverschämt wurde uns auf unser Gesuch schon so einiges an Fahrzeugen angepriesen…..

 

Wir sind gerade total unentschlossen. Vielleicht doch lieber ein Düdo? Ein H-Kennzeichen sollte OMMELCHEN schon haben…Hat dann aber kein Allrad. Ist aber vielleicht handlicher. Brauchen wir wirklich unbedingt Allrad….? Leider gibt es auch hier mal wieder nicht die berühmte Eier legende Wollmilchsau.

Irgendwie gar nicht so einfach die Fahrzeugsuche…Nachdem wir nach dem Willys Treffen relativ sicher waren ist nun die Wahl des Fahrzeugtyps wieder offen. Es bleibt also weiter spannend und noch ist also gar nichts entschieden…

2 Comments

  1. sbobet sagt:

    Das ist ja mal ein informativer, sorgfältig mit Liebe zum Detail geschriebener Artikel. Vielen Dank! 🙂

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